Bewusstheit durch Meditation Teil 3:

Das Hier und JETZT

Im letzten Teil dieser DeepTalk-Beitragsreihe ging es um den konstruktiven Umgang mit Meditations-Störenfrieden. Meditation erfordert regelmäßiges Üben und in Wahrheit können unsere Störenfriede sogar dazu beitragen, dass wir durch sie noch mehr ins Hier und JETZT kommen.

Heute, im dritten und somit letzten Teil dieser Serie, möchte ich noch näher auf dieses mysteriöse Hier und JETZT eingehen. Ein Moment der Ewigkeit, der einmalig und zugleich unendlich ist. Alles, was wir er-leben, findet im Hier und JETZT statt. So, wie unsere Vergangenheit einmal in einem Hier und JETZT stattgefunden hat – genauso wird auch jeder Moment unserer Zukunft nur in einem einzigen Hier und JETZT stattfinden. Die logische Schlussfolgerung daraus:

Es gibt nur das Hier und JETZT.

Warum es uns nicht so vorkommt, wie Meditation uns dabei unterstützen kann, ins Hier und JETZT zu kommen und welche großartigen Vorteile ein bewusstes (Er-)Leben des Hier und JETZT für uns bereithält, erfahrt ihr in diesem DeepTalk-Artikel.

Von Herzen wünsche ich dir nun ganz viel Spaß und tiefe Erkenntnisse beim Lesen! <3

>>Angenommen, wir könnten durch die Zeit reisen und die Zeitreise hätte nur eine einzige Begrenzung: Dein Leben. Wohin würdest du reisen wollen?

Wenn es ein Ort und eine Zeit in deiner Vergangenheit wäre, was würdest du dort tun bzw. anders machen? Was könntest du mit deinem jetzigen Wissen für dein damaliges ICH tun? Könntest du dir selbst helfen, Zuspruch, Trost und Schutz bieten, in Momenten, in welchen es damals niemand für dich getan hat? Weißt du denn JETZT, in diesem Moment, was du damals gebraucht hättest? Und wenn nicht, warum steckst du diese Überlegung in die Schublade „Vergangenes“? Wieso öffnest du trotzdem sie trotzdem wieder und wieder? Was suchst du in ihr? Hass? Schmerz? Vergeltung? Bestätigung deiner Opferhaltung? Oder vielleicht insgeheim Heilung?

Die Schublade ist mittlerweile überfüllt von Gedanken, welche im Laufe der Zeit hinzugekommen sind und die Realität evtl. verzerrt haben. Sie ist schwergängig, sie quietscht beim Öffnen und verhakt sich beim Schließen. Glaubst du, du könntest in ihr finden, wonach du suchst? Doch jedes Mal, wenn du sie öffnest, wirst du immer das Gleiche fühlen und du erlaubst deiner Vergangenheit, zu deiner Gegenwart, zu deinem JETZT, zu werden.

Du lebst so zu sagen in deiner Vergangenheit. Oder anders gesagt: Du machst deine Vergangenheit zu deiner Gegenwart - wenn auch nur unbewusst.

Und wenn es sich um einen Ort und eine Zeit in deiner Zukunft handeln würde, wie würde es sich dort für dich anfühlen? Zu wem bist du geworden? Bist du noch der oder die selbe? Konntest du alte Laster loswerden, die du schon immer loswerden wolltest? Bist du endlich dort angekommen, wo du schon immer hinwolltest? Weißt du denn JETZT, in diesem Moment überhaupt, wohin du wirklich willst? Und wenn nicht, warum vertagst du diese Überlegung dann schon wieder auf ein „Morgen“? Wieso überlegst du dann trotzdem andauernd, was morgen noch so kommen wird? Was planst du also ständig, ohne zu wissen, was du tief in deinem Herzen wirklich willst? Wieder ein heute? Also einen Tag, an dem du im noch nicht existierenden „Morgen“ lebst?

Wenn wir ganz ehrlich zu uns sind, müssen wir uns leider zugestehen, dass unser Geist, unsere Aufmerksamkeit (=unsere Lebensenergie), häufig dazu neigt, wie ein Pendel zwischen Vergangenheit und Zukunft hin und her zu pendeln. Ununterbrochen, unbewusst, zwanghaft. Dabei ist uns meist nicht bewusst, dass wir den Sweetspot, den unglaublich wertvollen jetzigen Moment, das Hier und JETZT verpassen. Wir rauschen aufgrund unseres vielen Denkens an Vergangenes oder Zukünftiges einfach daran vorbei. Doch wenn nur im Hier und JETZT das Leben stattfindet, dann wäre der Umkehrschluss, dass wir unser Leben verpassen, wenn wir nicht mit unserer Aufmerksamkeit in der Gegenwart sind. Schwere Kost...


Doch zum Glück haben wir nur Gedanken und sind diese aber nicht. Wenn wir es nämlich schaffen, uns aus der Identifikation mit unseren Gedanken (mit dem Denker in uns) zu lösen, erlangen wir wieder unseren freien Willen zurück und können eigenverantwortlich und selbstbestimmt entscheiden, worauf wir unsere Aufmerksamkeit und damit unsere Lebensenergie richten. So können wir endlich aus der ewigen - meist konditionierten und unbewussten- Gedankenspirale austreten und unser Leben wieder bewusst auf unseren Herzensweg lenken. All diese – unsere – Lebensenergie, die sonst ins außen (in Vergangenes, Zukünftiges oder in andere Personen, Situationen, Projekte, Haushalt, Rechnungen, Garten, Hobbies, Freunde, HANDY etc.) abfließt, wieder bewusst zu uns zurückholen und dort hineingeben, woraus wir aus dem Herzen heraus kreieren und schöpferisch tätig sein können: Aus dem Hier und JETZT.

Meine eingangs gestellte These, dass es nur das Hier und JETZT gibt, mag vielleicht irritierend klingen – doch Zeit ist nicht linear. Zeit, wie wir sie kennen, ist ein vom Menschen geschaffenes Konstrukt zur Hilfestellung, um im alltäglichen Leben zurecht zu kommen. Doch verlieren wir uns in diesem Konstrukt, oder bleiben zu sehr daran haften, verlieren wir uns selbst. Verlieren wir den magischen und schöpferischen Moment des Hier und JETZT aus den Augen – oder besser: aus dem Sinn.

Vergleichen wir die Zeit mit einer Sanduhr: Vergangenes ist der bereits gefallene Sand. Zukünftiges ist der noch nicht gefallene Sand. Das JETZT ist genau das eine Sandkorn, welches sich gerade durch die dünne Öffnung inmitten der Sanduhr bewegt. Nur dieses eine Sandkorn ist in Bewegung. Die anderen nicht mehr oder noch nicht – dort herrscht Stillstand.

Alles, was zählt, ist der jetzige Moment.
Nur über das JETZT kannst du deine Vergangenheit und Zukunft wirklich verändern.

Genau hier setzt Meditation an. Sie kann uns dabei helfen, mehr und mehr in dieses kostbare Hier und JETZT zurück zu finden - mehr und mehr unseren Fokus auf das eine Sandkorn zu richten. Sie trainiert uns und konditioniert unser zwanghaftes, bewertendes Denken an Vergangenheit oder Zukunft um in ein...

...bewusstes und urteilsloses Wahrnehmen dessen, was JETZT gerade ist.

Sie lehrt uns, wieder ins Fühlen zu kommen. Vom Kopf wieder mehr ins Herz zu gelangen. Es mit unserer Aufmerksamkeit, unserer Lebensenergie zu versorgen und damit zu heilen. Das Herz freut sich, endlich von uns gehört, gesehen, gespürt und wahrgenommen zu werden – mit unserer Lebensenergie durchströmt zu werden. Diese wunderbare Verbindung zu unserem Herzen wird mit jedem Mal gestärkt und wenn wir es uns wie einen Gartenschlauch vorstellen wollen, wird diese Verbindung wie auch der Gartenschlauch weiter und weiter.

Je mehr sich die Leitung ausweitet, desto mehr Informationen können von unserem Herzen zu uns hindurch dringen – Intuition. Wir sind wieder „connected“ – verbunden. Man spricht hier auch von einer „Herz-Hirn-Kohärenz“. Das Herz beginnt, mit seiner Frequenz die Frequenzen (und somit das Denken) unseres Gehirns zu beeinflussen. Hier gibt es wunderschöne, wissenschaftliche Messungen von Herz und Hirnfrequenzen während Meditationen. Das Herz ist nicht länger Sklave unseres unbewussten Verstandes – es übernimmt die Führung, weil wir ihm die Führung bewusst übergeben. Das Herz bringt unseren Verstand wieder zu Bewusstsein, es weckt ihn auf aus seinem Traum, seinem Autopilotprogramm.

Als Zeichen seiner Dankbarkeit arbeitet er unserem Herzen begeistert zu – weil er endlich einen Sinn hinter allem sieht.

Eine neue Ära beginnt.

Nur vom Hier und JETZT aus können wir z.B. über die Meditation tatsächlich Vergangenes in uns heilen (Blockaden, Prägungen, Glaubenssätze, etc.) und Zukünftiges so kreieren, wie wir es uns wirklich vom Herzen aus wünschen.

Meine Lieben, ich wünsche euch von Herzen, dass diese neue Ära auch in euch Anklang findet, dass die Energien dieser Zeilen euch JETZT gerade im Herzen erreichen und ihr von nun an mehr vom Hier und JETZT aus wirkt und lebt - heilt und liebt.

Verzeiht euch Momente, in welchen ihr euch dabei ertappt, zu stark (zum Beispiel als Flucht oder Ablenkung) gedanklich in der Vergangenheit oder der Zukunft unterwegs zu sein. Diese Momente werden kommen, diese dürfen da sein. Das Denken über Vergangenes oder Zukünftiges ist manchmal natürlich auch wichtig, um etwas zu planen oder unseren Wissens- bzw. Erinnerungsschatz abzufragen. Sehr hilfreich auch bei persönlicher Reflexion.

Wie überall gilt auch hier: Die Menge macht’s…

100% des Tages der Vergangenheit oder der Zukunft verhaftet zu sein, wäre aus meiner Sicht sehr sehr schade. Ich würde sogar behaupten, dass man so sein Leben verpasst. Wie dem auch sei, viel wichtiger ist, dass euch diese unbewussten Momente bewusst werden. Das ist schon die Hälfte der Miete – alles andere kommt mit Übung (oder Meditation als Beschleuniger beim Prozess der Bewusstwerdung) ganz von allein. Sobald es euch bewusst wird – wenn auch in der ersten Zeit vielleicht erst einmal „zu spät“ – könnt ihr aktiv werden und kommt wieder zurück in eure Eigenverantwortung.

Ich lade euch ein, euch euer Leben zurückzuholen, euer Herz von den Fesseln des schlafenden (unbewussten) Verstandes zu befreien und es nach ein paar Mal ordentlicher Energiezufuhr zur Regeneration (z.B. durch achtsames Hineinfühlen) mal sachte anzusprechen mit:

„Hey, …“ –

Alles weitere kommt dann ganz von allein.

Viel Freude & Liebe mit euren Herzen - ich bin mir sicher, sie haben euch einiges zu erzählen!

In Liebe, eure

· ♦ · • ♥ Natalie  ♥ • · ♦ ·