DeepTalk
Mehr Lebensfreude, Lust und Genuss - Befreie dein inneres Kind
Februar 2023
Wer sich meinen DeepTalk-Beitrag im Monat Januar Loslassen heißt "Nicht festhalten" zu Gemüte geführt hat, der oder die konnte für sich vielleicht noch einmal zum Jahresstart reflektieren, was nun an der Zeit ist, losgelassen zu werden. Denn es gilt: Wer loslässt, der schafft gleichzeitig Raum für Neues.
Ich freue mich für jeden Menschen, der hier ein Stück weit näher zu seinem oder ihrem wahren Selbst gekommen ist und damit aufgehört hat, die eigene Kraft ins außen abzugeben. Das war der erste Schritt, meine Lieben. Herzlichen Glückwunsch! Doch wie lange dauert es in der Regel, bis sich der „innere Schweinehund“ bemerkbar macht und uns scheinbar wieder in alte und gewohnte Verhaltensmuster zwingt? Noch wichtiger ist aus meiner Sicht jedoch die Frage: Wie gehen wir in solchen Momenten mit uns selbst um und in welcher Verfassung lassen wir uns danach zurück? Fühlen wir uns schuldig oder schämen uns gar? Das muss nicht so sein…
Mit dem DeepTalk für den Monat Februar möchte ich euch wie die Sonne es zu dieser Jahreszeit gerade tut, langsam aus eurem Winterschlaf wachkitzeln. Die Tage werden wieder spürbar länger, die Natur steht kurz vor dem Frühlingsdurchbruch – jetzt heißt es: Genieße dich durch dein Leben. Es wartet auf dich! Die einzige Bedingung: Deine Erlaubnis.
Meistens sind es wir selbst, die uns klein halten, unter Druck setzen und nichts gönnen. Wir sind streng mit uns, erlauben uns keine Fehler und wenn uns dennoch etwas nicht gelingt, dann verurteilen wir uns und machen uns Vorwürfe. Wo ist unsere Lebensfreude hin? Wie kommen wir wieder in den wahren Genuss und in die pure Lust - und was hat unser inneres Kind damit zu tun?
Dieser DeepTalk schenkt dir hilfreiche Anregungen und Impulse, die dir den Weg zu einem freudvollen und befreitem Leben aufzeigen und er beleuchtet darüber hinaus den Zusammenhang zwischen Sinnlichkeit und einem geheilten inneren Kind. Viel Spaß und TiefSINN beim Lesen. <3
>>Kannst du dich erinnern, wann du das letzte Mal unter der Dusche oder im Auto lauthals gesungen hast? Wann hast du das letzte Mal ausgiebig getanzt, einen Schneemann oder eine Sandburg gebaut, ein entspanntes Vollbad genommen, dich als sinnliches Wesen erfahren oder so richtig herzhaft gelacht, bis die Bauchmuskeln weh getan haben?
Wie reagierst du bei den Wörtern Lebensfreude, Lust und Genuss? Was tut sich da in dir oder warum tut sich nichts in dir? Erlaubst du dir noch, wirklich lustvoll zu sein?
Das sind alles Themen, die im Zusammenhang mit unserem „inneren Kind“ stehen. Das innere Kind ist ein Anteil unserer Persönlichkeit. Je nachdem, in welchen Konzepten wir hier unterwegs sind, gibt es unterschiedliche Ansätze, um die Thematik für unseren Verstand greifbar zu machen. Ich persönlich verfolge gerne die Sichtweise, dass sich unsere gesamte Persönlichkeit aus vielen unterschiedlichen – und teilweise auch in sich verschachtelten Persönlichkeitsanteilen – zusammensetzt. So haben die Anteile auch verschiedenartige Erscheinungen und Facetten, wie beispielsweise das traurige, verspielte, strahlendfrohe, freche, neugierige, ängstliche, wütende, etc. innere Kind. Es gibt auch Anteile in unserer Persönlichkeit, welche unsere Eltern widerspiegeln, unser Lieblingshaustier, unseren besten Schulfreund und so weiter. In diesem Artikel möchte ich mich aber ausschließlich auf das innere Kind beziehen, welches in einem sehr engen Bezug zu unserem wahren Selbst steht.
Doch wer ist unser wahres Selbst? Welche Rolle spielt unsere Persönlichkeit (wortwörtlich)?
Wir haben eine Persönlichkeit, sind diese aber nicht.“
An diesen Leitsatz dürfen wir uns immer und immer wieder liebevoll und achtsam erinnern. Wir haben jetzt, Jahre nach unserer Kindheit, die Möglichkeit, für uns selbst in die Elternrolle zu schlüpfen und uns liebevoll so anzunehmen, wie wir wirklich sind. Das mag jetzt erst einmal nach einer pauschalen Eso-Floskel klingen, doch worüber sich viele unter uns nicht bewusst sind, ist Folgendes:
Die Kinder, die wir einst waren, leben bis zum heutigen Tage in unserem Unterbewusstsein weiter.
Das ist einerseits wunderschön, denn dadurch haben wir die Fähigkeit, mit unseren „echten“ Kindern zu spielen, selbst lebendig und abenteuerlustig zu sein und vieles mehr. Doch es gibt auch eine Schattenseite: Auch die verletzten und ohnmächtigen inneren Kinder leben in uns weiter. Und so kommt es, dass wir uns manchmal, wenn wir getriggert sind, verhalten, wie Dreijährige. „Das ist Kindergarten!“, hört man Beteiligte dann schimpfen. Was ist hier passiert?
Kinder entwickeln in Situationen, in welchen sie emotional überfordert oder gar ohnmächtig sind, gewisse Schutzmechanismen – um irgendwie zu überleben. Manche lernen, sich unterzuordnen und schön „brav“ zu sein, um geliebt und angenommen zu werden. Wiederum andere entwickeln sich zu Rebellen und Rebellinnen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Viele versuchen mit Leistung die lang ersehnte Anerkennung zu gewinnen und es gibt Kinder, die entwickeln körperliche Symptome und Krankheiten, um umsorgt zu werden. Alle diese Kinder wollen nur das Eine: Liebe.
Doch diese Liebe ist an Bedingungen gekoppelt. „Wenn ich so oder so bin, werde ich geliebt.“. Eine Prägung der Persönlichkeit, die den Menschen bis ins hohe Alter maßgeblich in seinen zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflussen kann. Doch es gibt ein Gegenmittel, liebe Freunde der Nacht: Es nennt sich „Persönlichkeits-ENT-wicklung“ und ein Teilgebiet davon ist die sogenannte Schattenarbeit.
Lasst uns hinschauen und uns selbst – jeder und jede für sich – ENT-wickeln! Schicht für Schicht. Bis nur noch unsere wahre und befreite Ur-Natur, unser wahres Selbst, übrig ist. Das Wesen, welches wir jenseits von allen Prägungen und übernommenen Konditionierungen wirklich sind, schon immer waren und immer sein werden.
Um dort hinzukommen ist es hilfreich, die Schutzmechanismen aus dem unsichtbaren Bereich unseres Unterbewusstseins durch Selbstreflexion ans Licht unseres Bewusstseins zu bringen.
Selbstreflexion: Welchen Schutzmechanismus verfolgt mein inneres Kind?
- Ja-Sagen und immer lieb und brav sein
- Rebellion („Ja, ABER…“) --> Wie oft sage ich „Ja, ABER….“?
- Leistung (Der Beste in der Schule, die Beste im Sport, ein Titel nach dem anderen…)
- Krankheit (z.B. Essstörung)
Natürlich gibt es Mischformen und weitere Ausprägungen, diese sind jedoch die Klassiker, sozusagen. Außerdem möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es auch andere Ursachen für Krankheiten geben kann, als „nur“ der Mangel an bedingungsloser Liebe seitens der Eltern.
Sogar gesellschaftlichen „Normen“ und moralische „Vorgaben“ können die inneren Kinder, die wir einst waren, stark in ihrer Freiheit eingeschränkt haben: „Du darfst dies nicht“ und „Du darfst das nicht“. Oder: „Das ist pfui“ und „Schäm dich“. „Du bist ein böses Kind“ und „Du Saubär“. Ein Kind versteht noch nicht, warum es urplötzlich als eine Mischform von „Sau“ und „Bär“ bezeichnet wird, nur weil es verschmutzt aus dem Sandkasten kommt. Trotzdem wird es die negative Energie der gestressten Mutter, die den Berg Wäsche vor sich sieht, aufnehmen und sich schuldig fühlen. Es liegt in der Natur von Kindern, die den Erwachsenen selbst meist unbewussten Energien zu registrieren und im schlimmsten Fall sogar anzunehmen. Vielleicht wird das Kind künftig den Sandkasten meiden – und damit auf eine Menge Kreativität, Spiel und Spaß verzichten.
Doch was auch immer damals geschehen sein mag, heute sind wir selbst für unsere inneren Kinder verantwortlich. Wir können sie befreien, indem wir auf die Straße gehen und tanzen, lauthals lachen und einfach mal wieder Verstecken spielen. Kindisch? Aber ja!
Wenn wir es uns wieder erlauben, das Kind in uns rauszulassen und genau das machen, worauf wir Lust haben, befreien wir den wahrscheinlich wertvollsten Teil von uns aus einem Gefängnis aus Schuld, Scham und Selbstwertmangel. Neben dem Effekt, dass wir uns selbst ein Stück weit heilen, werden wir auch weitere Vorteile eines befreiten und geheilten inneren Kindes erleben dürfen:
Mehr Lebensfreude, Lust und Genuss.
Das sind wichtige Voraussetzungen, um darüber hinaus auch unsere Sinnlichkeit zu schärfen. Im wahrsten Sinne des Wortes... Über die Jahre, mit all den Prägungen, Verboten, Urteilen und Strafen sind wir schlichtweg abgestumpft. Wenn wir uns wirklich von Schuld uns Scham befreien können, dann werden wir auch wieder (oder überhaupt) offener für Lebensbereiche, die wir uns als Erwachsene aufgrund unserer verletzten inneren Kinder niemals erlaubt haben, zu entdecken.
Ein Beispiel: Die Fähigkeit, vollkommen präsent, d. h. in bewusster Verbindung mit unserem Körper, Berührungen zu empfangen und diesen Zustand der Gegenwärtigkeit, sowie alle Gefühle, die dabei entstehen, auch aushalten zu können. Das kann beim ganz normalen "Händeschütteln" oder bei Umarmungen losgehen und sich über entspannende Streicheleinheiten mit unseren Liebsten erstrecken. Welche neuen und bisher unentdeckten Möglichkeiten sich dabei beispielsweise auch für unsere Sexualität ergeben können, lässt sich an dieser Stelle nur erahnen...
Dieser DeepTalk endet hier. 😉<<
Ein befreites, lebensfrohes, lust- und genussvolles Leben wünsche ich euch aus ganzem Herzen!
Eure