DeepTalk
Persönliches ist nicht Privates!
Authentisches Auftreten am Arbeitsplatz
Juli 2024
Arbeiten mit Freude und Leichtigkeit! Während es im Blogartikel des vergangenen Monats darum ging, wie du FREI in einer Beziehung SEIN kannst, tauchen wir nun in einen ganz anderen Lebensbereich ein: Deine Arbeit bzw. dein Beruf (oder deine Berufung?).
Wir werden uns mit der Fragestellung beschäftigen, wie authentisch du als Mensch mit Emotionen an deinem Arbeitsplatz erscheinst. Je mehr deine berufliche Rolle von deinem wahren Wesenskern abdriftet, desto mehr Kraft kostet dich deine Arbeit. Denn: Alles hat (Aus-)Wirkung - auch deine berufliche Rolle. Deshalb ist es nützlich, möglichst echt und nahbar aufzutreten. Das heißt nicht, jedem Menschen in deinem beruflichen Umfeld alles über dein Privatleben zu erzählen - im Gegenteil: Persönliches ist nicht Privates! Unabhängig davon, was in deinem Privatleben bei dir los ist, kannst du JEDERZEIT authentisch sein. Das gibt nicht nur deinen Kolleg_innen mehr Klarheit und Sicherheit im Umgang mit dir, sondern auch du selbst erlangst mehr Harmonie in dir, da du dich nicht mehr verstellen musst.
In diesem Blog-Artikel erwarten dich konkrete Fragestellungen zur Selbstreflexion sowie weitere Informationen über die Vorteile von Authentizität am Arbeitsplatz und die Risiken, die ein gekünsteltes Auftreten im beruflichen Kontext beinhalten.
Ich wünsche dir viele Erkenntnisse beim Lesen und natürlich auch Freude & Neugier!
>> Auch, wenn es manchmal nicht so scheint, sind in uns allen jederzeit gewisse Gefühlszustände lebendig. Mal mehr, mal weniger intensiv, bei den einen eher angenehm gestimmte und bei den anderen eher unangenehme Miesepeter-Zustände. Egal, was da in dir lebendig ist, es lohnt sich, wie oben schon erwähnt, dich für dein soziales Umfeld (auch bei der Arbeit) transparent zu machen – also zu zeigen bzw. zu kommunizieren, was dich GERADE bewegt. Das gilt nicht nur für Gestresst-Sein, sondern auch für jegliche andere Gefühle – sei es für freudvolle und von Glück erfüllte Zustände, als auch eher für unangenehme Phasen, in welchen du wütend, hilflos, traurig, ängstlich, schmerzgeplagt, schamerfüllt, oder ähnliches bist.
Dass du jetzt nicht im ganzen Büro herumrennst und jedem Menschen erzählst, wie wütend du jetzt gerade bist, ist für mich klar. Es geht viel mehr darum, in Situationen, in welchen du mit Personen interagierst, echt und authentisch zu sein – dich nahbar zu machen. Ein perfekter Türöffner hierfür wären beispielsweise die typischen Fragen wie:
- Na, wie geht’s?
- Alles gut?
Hand auf’s Herz: Wie oft antwortest du hier wirklich ehrlich und authentisch?
Und was bedeutet eigentlich Authentizität konkret?
Wenn jemand ein "authentisches" Auftreten hat, stimmen der unmittelbare und von außen wahrnehmbare Schein mit dem eigentlichen SEIN dieser Person überein.
Ein aufgesetztes bzw. gekünsteltes Auftreten wäre demzufolge nicht authentisch.
Kritiker würden an dieser Stelle jetzt vielleicht behaupten, dass man Berufliches nicht mit Privatem vermischen soll. Ich sage hier: Thema verfehlt! Es geht überhaupt nicht um die Fragestellung der Trennung von Beruflichem und Privatem. Lassen wir das „Private“ doch einmal außen vor, denn:
Persönliches ist nicht Privates!
Es gibt einen großen Unterschied zwischen: „Hey, ich bin heute müde und erschöpft.“ (=Persönlich) und „Ich habe Schlafstörungen.“ (=Privat) Oder: „Hey, ich bin heute auf 180 und richtig wütend – bitte lass mich in Ruhe – es hat nichts mit dir zu tun.“ (=Persönlich) und „Meine Ehefrau / Mein Ehemann ist mir fremdgegangen.“ (=Privat). Verstehst du, worauf ich hinauswill? Das ist der Kunstgriff an der ganzen Sache.
Es zählt das, WAS in dir lebendig ist, nicht WARUM es in dir lebendig ist.
Natürlich setze ich voraus, dass du bei etwaigen Gegenfragen wie „Warum?“ dann auch in der Lage bist, dich entsprechend abzugrenzen und dann authentisch & ehrlich antworten zu können: „Ich möchte jetzt nicht darüber reden“. Der größte Vorteil von Authentizität ist, dass die Menschen in deinem Umfeld immer wissen, woran sie bei dir sind. Somit können Missverständnisse, Fehlinterpretationen und dadurch Konflikte kinderleicht vermieden werden. Wenn du dich in deinem Beruf authentisch zeigst, verlierst du auch nicht so viel Energie durch ein künstliches und aufgesetztes Auftreten und kannst deine Arbeit mit mehr Leichtigkeit ausüben. Wo Menschen sind, da sind lebendige Emotionen – immer. Folgendes solltest du dir daher vergegenwärtigen:
Du bist als MENSCH mit Emotionen in deinem Beruf.
Und da du als Mensch im Gegensatz zu einer Maschine nicht nur „funktionierst“ und ein „Programm“ abspielst (zum Beispiel die Rolle „Einkäufer_in“, „Entwickler_in“ oder „Manager_in“), sondern auch lebendige GEFÜHLE hast, wäre es eine drastische Maßnahme, wenn du diesen Teil einfach von dir abspaltest. Diese „Kastration“ kann grausame Nachfolgen haben, wie beispielsweise, dass du den Zugang zu deinen eigenen Gefühlen mehr und mehr verlierst und irgendwann tatsächlich herumläufst, wie eine Maschine. Im schlimmsten Fall kommst du als Maschine dann auch noch von der Arbeit nach Hause und deine Liebsten können dich nicht mehr spüren, so wie du auch dich selbst nicht mehr spüren kannst.
Sich für andere unnahbar machen bedeutet, sich auch für sich selbst unnahbar machen.
Wie innen, so außen – wie außen, so innen…
Andere wiederum müssen in ihrem Beruf nicht nur eine gewisse „Rolle“ spielen, sondern vielleicht sogar darüber hinaus auch Emotionen vortäuschen. Normalerweise sind das die geborenen Schauspieler_innen… Hier würde ich empfehlen, dir deine Rolle mal genauer unter die Lupe zu nehmen und dir einmal ehrlich folgende Fragen zu stellen:
- Wie sehr ist deine berufliche Rolle von deinem wahren Wesen entfernt?
- Bist du in deiner beruflichen Rolle ein „besserer“ Mensch?
- Schädigst du in deiner beruflichen Rolle andere Menschen?
- Lebst du in deiner beruflichen Rolle Aspekte aus, die du im Privaten nicht ausleben kannst?
- Fällt es dir leicht, am Feierabend aus deiner beruflichen Rolle herauszuschlüpfen und du selbst zu sein?
- Wie würden deine Liebsten auf dich in deiner beruflichen Rolle reagieren?
- Wie viel von deinem wahren Wesen scheint durch deine berufliche Rolle hindurch?
- Benötigst du in deiner beruflichen Rolle eine bestimmte Kleidung?
- Fühlst du dich wohl in der Kleidung bzw. im „Kostüm“ deiner beruflichen Rolle?
- Was würde dein wahrer Wesenskern zu deiner beruflichen Rolle sagen?
- Ist deine berufliche Rolle eher konstruktiv oder destruktiv?
- Erfährst du in deiner beruflichen Rolle Harmonie im innen und außen?
- Bist du glücklich und erfüllt in deiner beruflichen Rolle?
Im Bereich der Ernährung sagt man: „Du bist, was du isst.“ – Hier sehe ich das im übertragenen Sinne ähnlich:
Du wirst zu dem, was du spielst zu sein.
Warum? Es ist keine unerhebliche Zeit, in welcher wir im beruflichen Kontext eingewoben sind. Die meisten Menschen arbeiten in Vollzeit und verbringen somit 35-40+ Stunden pro Woche in ihrer beruflichen Rolle. Je mehr diese Rolle vom wahren Wesenskern abdriftet, desto gefährlicher wird es für Körper, Seele und Geist aufgrund des enormen Ungleichgewichts, welches hier vorzufinden ist.
Deine berufliche Rolle hat eine (Aus-)Wirkung.
Jeder Gedanke, jedes Wort, jedes Gefühl, jede einzelne Handlung deiner beruflichen Rolle strömt durch deine Gedankenwelt, deinen Körper und von dort aus direkt in deine Außenwelt. Aus energetischer Sicht sendest du hier deiner beruflichen Rolle entsprechende Frequenzen aus und ziehst nach dem "Gesetz der Resonanz" auch ähnliche Frequenzen (Menschen, Situationen, etc.) an. Wenn deine berufliche Rolle zu einem Großteil deines Lebens wird, verschmilzt auch deine gesamte Persönlichkeit zu einem Großteil mit den Eigenschaften dieser Rolle. Irgendwann bist du zu der Rolle geworden und auf einmal bist du der- oder diejenige, der bzw. die von dieser Rolle gespielt wird – ohne es zu merken, in den meisten Fällen. Das ist das Traurige an der ganzen Thematik…
Aber es muss ja nicht so weit kommen 😊! Allein das Lesen dieses Beitrags kann dich sehr dabei unterstützen, dir bewusst zu werden, wo du hinsichtlich eines authentischen Auftretens im beruflichen Kontext gerade stehst. Von dort aus kannst du jederzeit eingreifen und alles verändern, was du gerne verändern möchtest. Das ist das Schöne daran.
Durch Selbstreflexion erkennen, was in dir verändert werden darf.
Oder eben nicht – und auch das ist dann eine bewusste Entscheidung! #Eigenverantwortung
Ich hoffe, ich konnte dir in diesem Beitrag mehr Klarheit darüber vermitteln, was authentisches Auftreten im beruflichen Kontext bedeuten kann, welche Vorteile es mit sich bringt und welches Risiko du eingehst, wenn du dich allzu sehr verstellst.
Möge dein wahres Wesen in jedem Moment deines Lebens durch dich strahlen. <<
In Liebe, deine