DeepTalk
ABGRENZUNG
Konstruktiver Umgang mit negativen Fremdeinflüssen
September 2023
Im DeepTalk-Beitrag des vergangenen Monats ging es um die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen unserem materiellen und unserem feinstofflichen Körper und ich bin darauf eingegangen, wie du eigenverantwortlich mit sogenannten „Energie-Vampiren“ umgehst. Meistens sind damit Menschen gemeint, die dir deine Kraft kosten – nicht aber, wie viele glauben, „rauben“. Diese Thematik möchte ich nun im Rahmen diesen DeepTalks für den Monat September vertiefen, denn für die persönliche Entwicklung eines jeden von uns ist es essenziell, ausreichend Energie für transformative Prozesse zur Verfügung zu haben, anstatt sie unbewusst anderen abzugeben. Das Tragische an der Sache ist, dass es vielen unter uns nicht oder erst zu spät bewusst wird, dass wir mit unserem Energiehaushalt im Ungleichgewicht sind. Wie denn auch, wenn wir es nicht anders gewohnt sind? Hinter dieser Gewohnheit stecken Prägungen, Konditionierungen und Glaubenssätze aus unserer Vergangenheit, meistens Kindheit. Nicht alles davon ist konstruktiv und trägt zum Wohle aller bei. Oft handelt es sich dabei um (längst überholte) Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster, die wir von unseren Eltern, Lehrern und weiteren Autoritätspersonen übernommen haben, sie aber nicht unseren eigentlichen Herzenswünschen entsprechen. In diesem Fall sind das Fremdeinflüsse, die – wie der Name schon sagt – unser eigentliches Wesen, unsere Ur-Natur beeinflussen. Das können einerseits förderliche und konstruktive Einflüsse sein, andererseits aber auch Einflüsse von hinderlicher, einschränkender, bis hin zu destruktiver Natur.
In diesem DeepTalk erfährst du spannende Informationen über das Erkennen von solchen „negativen“ Fremdeinflüssen und wie du konstruktiv mit ihnen umgehen kannst, damit es dir leichter fällt, dein Leben so zu leben, wie es deiner spirituellen Ur-Natur entspricht. Dafür ist es zunächst von besonderer Bedeutung zu wissen, wer du eigentlich wirklich sein möchtest. Auch hier gebe ich dir wertvolle Fragen zur Selbstreflexion mit auf deinen Weg.
Ich wünsche dir viele inspirierende Erkenntnisse beim Lesen – auf, dass sich neue Möglichkeiten für dich ergeben mögen, die dein Herz erstrahlen lassen.
>> Zunächst dürfen wir uns vor Augen führen, dass die Eltern, Lehrer und Autoritätspersonen unserer Kindheit ihre Muster ebenso von deren Eltern, Lehrer und Autoritätspersonen, etc. übernommen haben und gleichzeitig immer auch starke kollektive Einflüsse am Wirken sind, wie beispielsweise Gesellschafts- und Religionssysteme. Wir brauchen nur zwei, drei Generationen zurückgehen und wir landen inmitten der Zeiten des Kriegs. Unsicherheit, Zerstörung, Todesangst, Überlebenskampf, miserable Lebensumstände, Kriegstraumata, Verstümmelung und körperliche Schwerstarbeit prägten diese Menschen sehr tiefgehend und das war noch lange nicht alles. Zu allem Übel litten deren Kinder (also unsere Eltern bzw. Großeltern) nicht selten unter dem körperlichen und emotionalen Missbrauch durch so manche „Lehrer“ dieser Zeit (Schläge mit dem Stock vor der versammelten Klasse, etc.). All diese Einflüsse leben noch heute in unserem Energie-System weiter, wenn sie von unseren Vorfahren nicht bearbeitet wurden. Traumata und emotionale Blockaden werden – wenn auch in abgewandelter Form – wie die Gene von Generation zu Generation übertragen. Die „energetische DNA“ wird u.a. durch Gefühle, Erziehung und zwischenmenschliche Beziehungen vererbt. Da sich unter den damaligen Umständen jedoch kaum jemand großartig um „Persönlichkeitsentwicklung“ kümmern konnte und jegliche Therapien ein absolutes Tabu waren, gehe ich nicht davon aus, dass viele die Chance hatten bzw. nutzten, ihre Themen anzugehen.
Heute ist das anders. Wir haben im Vergleich zu unseren Vorfahren das äußerst wertvolle Privileg, uns durch Internet, Social Media und eine immer offenere Gesellschaft mit persönlicher Entwicklung zu beschäftigen – oftmals sogar vollkommen kostenfrei (Podcasts, YouTube-Videos, Blog-Artikel etc.). Wir haben Zugriff auf uraltes Wissen und spirituelle Weisheiten unterschiedlichster Kulturen, welche früher nur für Priester, Politiker und weitere elitäre Gruppierungen vorbehalten waren. Heute haben wir die Wahl. Doch komischerweise, jetzt, wo wir den ungehinderten Zugriff haben, greifen manche Menschen nicht zu. Was ist da los? Die Fremdeinflüsse wirken noch heute und verhindern persönliche Entwicklung und somit unseren Weg in ein eigenverantwortliches und freies Leben. Unbewusst stecken einige von uns noch in der Vergangenheit fest – und das nicht einmal in der eigenen.
Fremdeinflüsse sind in der Regel unbewusst, haben aber einen hohen Einfluss auf deine Gedanken, Gefühle und die Entscheidungen, die du täglich triffst – und damit auf deine Persönlichkeit und letzten Endes auf dein gesamtes Leben. Doch du bist ihnen nicht wehrlos ausgeliefert:
Der beste Schutz gegen negative Fremdeinflüsse ist persönliche Entwicklung.
Finde heraus, wie du wirklich sein möchtest und entwickle dich dorthin, so dass du auch SEIN kannst, wer du wirklich bist. Je besser du dich selbst kennst, je mehr du deine eigenen blinde Flecke aufgedeckt hast, desto weniger bist du anfällig für negative Fremdeinflüsse. Denn diese docken aus energetischer Sicht genau an deinen „Schwachstellen“ an, also die alten, hinderlichen und übernommenen Prägungen. Was glaubst du, wie viele solcher Andockstellen für negative Fremdeinflüsse hast du in deinem System?
Um diesen unbewussten Einflüssen auf die Schliche zu kommen, habe ich hier eine der tiefgehendsten Fragen überhaupt für dich:
Wie will ich wirklich leben?
Du kannst dir diese Frage gerne öfter stellen, jedes Mal mit der Betonung auf einem anderen Wort. Am wirksamsten ist sie, wenn du sie wirklich aussprichst und ebenso deine Antwort. Denn auch Worte haben Wirkung… :
- WIE will ich wirklich leben?
- Wie WILL ich wirklich leben?
- Wie will ICH wirklich leben?
- Wie will ich WIKRKLICH leben?
- Wie will ich wirklich LEBEN?
Folgende weiterführende Fragen können bei deiner Selbstreflexion hier unterstützend sein:
- Bin ich glücklich und zufrieden mit meinem Beruf?
- Lebe ich in einer erfüllenden, nährenden Partnerschaft?
- Erziehe ich meine Kinder so, dass sie sich optimal entwickeln können oder eher so dass ich am wenigsten Aufwand mit ihnen habe?
- Umgebe ich mich mit Menschen, die mir guttun und ich sein kann, wie ich wirklich bin?
- Tue ich anderen Menschen gut, bin authentisch und ehrlich in der Kommunikation?
- Achte ich meinen Körper und lege eine überwiegend gesunde Lebensweise an den Tag (ausreichend Schlaf, Bewegung, gesunde Ernährung, bewusster Umgang mit Alkohol und Zigaretten, etc.)?
- Konsumiere ich digitale Medien wegen ihrem eigentlichen Inhalt oder eher als Flucht, Ablenkung, zum „Herunterkommen“, Einschlafen, etc.?
- Lebe ich meine großen Träume/Ziele/Visionen oder bewege mich zumindest auf sie zu? Kenne ich sie überhaupt?
- Gefalle ich mir, wenn ich mich im Spiegel sehe oder wie viel (Schminke, Styling, Schmuck, teure Markenkleidung etc.) braucht es dazu?
- Wer bin ich wirklich und wer bin ich nicht, also was habe ich an Prägungen, Konditionierungen und Glaubenssätzen „nur“ übernommen?
Vor allem die letzte Frage schließt im Grunde alle vorherigen Fragen mit ein. Wenn du dich persönlich entwickelst, dann findest du nach und nach heraus, wer du wirklich bist und wie du wirklich SEIN und LEBEN möchtest. Mit der Zeit lernst du zu erkennen, was übernommene Prägungen sind, die du NICHT bist. Nachdem du dich selbst mehr und mehr entdeckst, geht es früher oder später auch um die Entwicklung einer ganz besonderen Fähigkeit: ABGRENZUNG. Um von deinem alten ICH zu der Version deiner Selbst kommen zu können, die du wirklich sein möchtest, wird dir diese Fähigkeit dabei helfen, um auch wirklich dort anzukommen.
Nur wer seine Grenzen kennt, kann sich abgrenzen.
Dabei geht es nicht darum, einen Schutzpanzer anzulegen, der dich für andere und auch für dich selbst unnahbar macht und nicht frei atmen lässt.
Fotografie: @twofacesfotografie
Manche Menschen grenzen sich aufgrund ihrer Prägungen zu viel ab, andere wiederum haben schier überhaupt keine Grenzen. Der, der in Wahrheit aber die Grenzen in deinem Leben setzt, ist der bewusste Beobachter bzw. die Beobachterin in dir. Es ist das wahrnehmende Bewusstsein, welches in dir steckt und zeitlos ist. Es hat dich in traumatischen Situationen deiner Kindheit beschützt, indem es Verhaltensmuster übernommen und auf Autopilot geschalten hat, während es irgendwo auf der Strecke eingeschlafen ist. Das Gute ist: Es erwacht in Momenten, in welchen du im Hier & Jetzt bist.
Mit dieser kleinen Übung kannst du das wahrnehmende Bewusstsein in dir ganz einfach erwecken:
- Spüre für die nachfolgenden Augenblicke, während du diesen Absatz hier liest, einfach nur deinen Atem. Verbinde dich mit ihm. Spüre, wie er über deine Nase in dich einströmt, deine Lungenflügel erfüllt und wie er sie wieder verlässt. Erlaube dir, bis tief in die Magengrube einzuatmen und schenke dir selbst in diesem Augenblick mehr Platz und Weite, indem du deine Schultern ein kleines Stück weit nach hinten spannst und sich dadurch dein Brustkorb noch weiter öffnen darf. Lenke jetzt deine Aufmerksamkeit in dein Herz und bleibe weiterhin mit deinem Atem verbunden. Beobachte etwaige Gedanken, Bewertungen und / oder Gefühle und Widerstände, die in dir während dieser Übung aufkommen, ohne sie zu werten oder dich von ihnen mitziehen zu lassen. Nutze deinen Atem, um dir vorzustellen, wie du gezielt in dein Herz atmest. Spüre dein Herz, wie es schlägt und wie du deine Aufmerksamkeit und damit deine Lebensenergie JETZT gerade über den Atem dorthin lenkst. Stell dir vor, wie sich dein Bewusstsein in deinem Herzen sammelt, wie in einem Gefäß. Ziehe mit jedem Einatmen noch mehr Teile deines Seins zurück in dein Herz. Lege nun beide Hände über dein Herz, spüre es. Bedanke dich bei dir selbst für diese Übung, indem du beim Ausatmen goldenes Licht visualisierst, wie es über die Handinnenflächen in dein Herz strahlt – in Dankbarkeit und bedingungsloser Liebe.
Nachdem du nun das wahrnehmende Bewusstsein in dir kennengelernt hast (Herzlichen Glückwunsch!) oder dich wieder mit ihm verbunden hast, sofern dir dieser Bewusstseinszustand bereits bekannt ist, möchte ich weiter auf das Thema Abgrenzung eingehen. Hier ein paar Erfahrungen und Erkenntnisse, die ich bezüglich Abgrenzung bisher lernen durfte:
- Dich von jemanden abzugrenzen bedeutet nicht, dass du ihn oder sie ablehnst/verletzt
- Die Fähigkeit dich abzugrenzen kannst du lernen wie Klavierspielen, Autofahren oder Fußball
- Abgrenzung ist vielschichtig, weil unterschiedliche Arten von Übergriffen auftreten können:
- Verbale Kommunikation (z.B. Manipulation, Überzeugungsarbeit, Beleidigungen, Vorwürfe, etc.)
- Nonverbale Kommunikation (z.B. Mimik, Gestik wie bspw. Fingerzeig, etc.)
- Physisch/Materiell (z. B. körperliche Gewalt, handgreiflich, Türen zuschlagen etc.)
- Feinstofflich (z.B. geistig / emotional wie bspw. Hass gegenüber einer Person)
…Entsprechend kannst du hier auf den verschiedenen Ebenen mit Abgrenzung entgegenwirken, OHNE dabei selbst übergriffig zu werden. Das ist die hohe Kunst, die zum Beispiel über die Bewusste Kommunikation, ein Coaching oder das Anwenden von energetischen Praktiken wie beispielsweise Schamanismus (für die energetische/feinstoffliche Ebene) erreicht werden kann.
Der für mich wichtigste Punkt hinsichtlich Abgrenzung ist die Tatsache, dass du dich erst dann erfolgreich und ohne Gewalt bzw. eigene Übergriffe abgrenzen kannst, wenn du deine eigenen Grenzen genauso wie die Grenzen anderer schätzt, respektierst und dich nicht abgelehnt oder/und verletzt fühlst, sobald dir selbst Grenzen gesetzt werden. Ganz nach dem Motto:
Du siehst die Welt so wie du bist – wie innen so außen.
Dabei spielt das Thema „Ablehnung“ eine große Rolle: Natürlich plagen dich wahnsinnige Schuldgefühle und Ängste vor Ablehnung bei der Vorstellung, dich von jemanden abzugrenzen, wenn du dich selbst verletzt und abgelehnt fühlst, sobald dir jemand seine oder ihre Grenzen aufzeigt. In diesem Moment wechselst du von einer unbewussten Opferhaltung in die unbewusste Täter-Identifikation: Du fühlst dich selbst durch Abgrenzung verletzt und hast demzufolge auch Angst davor, dich von anderen abzugrenzen, weil du sie nicht verletzen möchtest. Der Kreislauf ist eröffnet, denn aus diesen Ängsten heraus verstellst du dich, grenzt dich nicht mehr von Menschen ab, die dir nicht guttun und deine Grenzen überschreiten – oder gar einrennen. Irgendwann fängst du an, diesen Menschen aus dem Weg zu gehen und sie reagieren enttäuscht oder verletzt, wodurch sie dir wieder deine Illusion der Täterrolle bestätigen. Dann fühlst du dich von ihnen abgelehnt, bist verletzt und befindest dich wieder in der Opferrolle. So geht das ewig weiter, bis du dich wirklich in der Tiefe mit dem Thema auseinandersetzt.
Wenn du das wirklich angehen möchtest, dann empfehle ich dir folgende 3 Schritte:
- Erkenne deine wahren Grenzen: Wie oben angedeutet, musst du zunächst einmal herausfinden, wer und vor allem wie du wirklich sein möchtest. Bei diesem Prozess der Selbstreflexion manifestieren sich mit der Zeit Grenzen in deinem System, die es vorher nur unbewusst oder gar nicht gab. Sie waren unsichtbar – für dich und natürlich auch für andere.
- Stehe zu deinen Grenzen: Dann fängst du an, auch wirklich für diese Grenzen einzustehen, sie also für dich und für andere sichtbar zu machen. Das bedeutet, dass du es schaffst, auch wirklich mal „NEIN“ zu sagen, vor allem dann, wenn es dir schwerfällt (das weist auf einen negativen Einfluss hin).
- Gehe einen neuen Weg: Je nachdem, wie tief die Angst vor Schuld oder Ablehnung ist, wirst du im außen eine Reaktion beim Gegenüber hervorrufen, die diese Angst scheinbar (also in deiner Wahrnehmung, welche durch die Prägung deiner Kindheit gefiltert wird) bestätigt oder besser: spiegelt. Das mag deprimierend wirken, ist aber in Wirklichkeit der Casus Knaxus, der große Wendepunkt, in deinem Prozess. Was die anderen tun oder wie sie reagieren, spielt keine große Rolle. Das, was wirklich zählt ist: Wie gehst du – also dein neues ICH – mit der befürchteten und aus deiner Sicht tatsächlich in Erscheinung getretenen Reaktion der anderen nun um? Hier stehst du (vielleicht nicht nur einmal) an einer Weggabelung, die dein künftiges Schicksal maßgeblich beeinflusst. Das Gute ist: DU ganz ALLEIN hast es nun in der Hand! Sollten sich also Schuld oder Ablehnung in dir bemerkbar machen, dann mache sie dir bewusst und betreibe Selbstfürsorge. Sei es dir WERT und erinnere dich an Schritt 1, warum du das getan hast: Um den oder die, der du wirklich bist, in dieser Welt auch wirklich zu leben.
Mit der Zeit wirst du bemerken, dass sich die Art und Weise, wie du dich abgrenzt, harmonisiert. Du musst nicht mehr mit Kanonen auf Spatzen schießen, weil die Angst vor der Reaktion deiner Umwelt so groß ist. Es wird leichter und du wirst befreiter in deinem Auftreten. Dein Selbstwert wird unabhängiger von der Reaktion im außen und du wirst Menschen, Situationen und Orte anziehen, die deiner wahren Schwingung entsprechen und wo Abgrenzung aufgrund der Harmonie und Resonanz nicht einmal mehr nötig ist bzw. sogar eine neue Bedeutung bekommt: Frei SEIN.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und meine Hochachtung, wenn du dich für diesen Prozess entschließt. Vielleicht ist er mühsam und schmerzt an der ein oder anderen Stelle – aber ohne Frage: Du bist es wert, dass du ihn durchläufst, um FREI DU SELBST zu SEIN.<<
*Zum Thema feinstoffliche/energetische Reinigung: In meinem Podcast "SeelenHERZ - Erlaube Dich" findest du die von mir aufgezeichnete Meditation "Spirituelle Reinigung - Befreie dich von negativen Fremdeinflüssen". Mit dieser ca. 22 minütigen Meditation hast du die Möglichkeit, dein Energiesystem auf verschiedenen Ebenen zu reinigen und bereits vorhandene negative Fremdeinflüsse zu transformieren. Viel Spaß & spirituelle Reinigung damit!
In Liebe, deine